Eine Muttertagsführung für meine Gäste aus Linz :

Die erste Attraktion: der weltberühmte Beethoven-Fries von Gustav Klimt in der Secession. Die Besucherplattform des österreichischen Künstlers und DJs Gerwald Rockenschaub bietet hier dem Betrachter ein besonderes Erlebnis: Er steht diesem Hauptwerk der Malerei des Jugendstils direkt gegenüber! Diese Perspektive war bis dahin nur dem Künstler vorbehalten! Die nächste Station war ein unbekanntes Werk von Otto Wagner: Ein Werk aus seinen Anfängen, dass Wohnhaus Lobkowitzplatz gleich gegenüber der Albertina. Dieses Haus bildet einen interessanten Kontrast zu den weltberühmten Häusern Otto Wagners in der Wienzeile.  Das Haus zum Silbernen Brunnen war das nächste Highlight: In Anbetracht der schmalen Bauparzelle und der engen Straße kann man hier ein besonders eindrucksvolles Beispiel dafür sehen, wie der Wiener Jugendstil Funktion und Form vereinte.  Das gilt auch für das Ankerhaus von Otto Wagner am Graben. Über dem ganz in Glas ausgelösten Geschäftsgeschossen werden die Stockwerke gestapelt. Bekrönt wird das Haus durch einen verglasten Aufsatz, dem ehemaligen Atelier des berühmten österreichischen Künstler Friedensreich Hundertwasser, heute eine sehr beliebte Location für Fotoshootings.  In Anbetracht des schlechten Wetters tauchten wir in die Welt des Herrenausstatters Knize & Co – ehemaliger Hoflieferant und exklusives Modegeschäft – ein. Der Gast, anders kann man hier den Kunden nicht bezeichnen, steht in einem Originalinterieur aus der Hand von Adolf Loos, einem großen Vertreter der frühen Moderne in Wien. Meine Gäste wandelten über Perserteppiche und staunten.  Gleich nebenan befindet sich die traditionsreiche Parfümerie J.B. Filz’s Sohn. Eine Besonderheit ist das „Eau de Lavande„, dass bereits vom berühmten Dichter Heimito von Doderer in seinem Roman „Die Dämonen“ verewigt wurde.  Schnellen Schrittes ging es über den Kohlmarkt vorbei am Haus Artaria von Max Fabiani, zum letzten Höhepunkt – dem Haus Michaelerplatz 3, geschaffen nach Plänen von Adolf Loos.

Mit den ersten Regentropfen landeten wir sicher im Café Griensteidl zu Kaffee und Haustorte.