Ein ungewöhnliches und spannendes Thema. Immerhin geht es um unsere eigene Vergangenheit die teilweise immer noch nicht aufgearbeitet wurde.

Welche Spuren gibt es noch?

Es gibt Notausstiege der Firmen Mannesmann und Mauser. Durch diese engen Schächte konnten die Menschen, die im Keller Schutz gesucht haben, über Eisensprossen nach oben klettern und sich durch diese Notausstiege ins Freie retten. Die Notausstiege waren durch bis in den 1. Stock hinauf reichende weiße Pfeile kenntlich gemacht. Sie sollen bei Bedarf den Rettungsmannschaften helfen, die verschütteten Luftschutzgitter zu finden.

Am Salzgries befindet sich die letzte Bombenruine des 2. Weltkrieges. Das ehemalige Kaufhaus Billerbeck gibt beredtes Zeugnis vom Bombenkrieg.

Unweit davon befand sich am Morzinplatz das Hauptquartier der Gestapo  im ehemaligen Hotel Metropol. Mehr als 500 Menschen wurden hier täglich verhört. Während des Verhörs wurden sie gefoltert. Darunter waren Mitglieder der austrofaschistischen Christlichsozialen Partei, Kommunisten und Sozialisten. Sie wurden über einen Hintereingang in der Salztorgasse 6 ins Hotel gebracht, um verhört, gefoltert und in die Konzentrationslager abtransportiert zu werden. Ein Mahnmal am Morzinplatz – eine Bronzefigur und ein Block aus Mauthausener Granit – symbolisiert das Schicksal der Verfolgten.

Neben dem Westportal des Stephansdomes ist das Symbol des österreichischen Widerstandes zu erkennen: O5. Österreich wurde in der Moskauer Deklaration daran erinnert, „dass es für die Teilnahme am Kriege an der Seite Hitler-Deutschlands eine Verantwortung trägt, der es nicht entrinnen kann, und dass anlässlich der endgültigen Abrechnung Bedachtnahme darauf, wieviel es selbst zu seiner Befreiung beigetragen haben wird, unvermeidlich sein wird.“

An der Ecke befindet sich der kyrillische Schriftzug: „Kwartal prowereno“. Die sowjetische Armee war vier Monate vor den West-Alliierten in Wien. Die Wehrmacht und die SS liefern erbitterte  Rückzugsgefechte. Sowjetische Pioniere untersuchten Gebäude auf verstecke Waffen und Minen. Wurde nichts dergleichen gefunden, dann wurde von den Spezialtruppen die Fassade mittels Schablone markiert.

Am Südturm erinnert eine Gedenktafel an Hauptmann Klinkicht der den Dom vor der endgültigen Zerstörung bewahrt hat.

Das Denkmal zu Ehren der Soldaten der Sowjetarmee am Schwarzenbergplatz erinnert an die Soldaten der Sowjetarmee, die für die Befreiung Österreichs vom Faschismus gefallen sind. Österreich hat sich im Staatsvertrag zum Erhalt dieses Denkmales verpflichtet.

Hinter der Staatsoper liegt der Helmut-Zilk- / Albertinaplatz mit dem Mahnmal gegen Krieg und Faschismus von Alfred Hrdlicka. Es ist allen Opfern von Krieg und Faschismus gewidmet und gedenkt der Bombenopfer in den Kellern des Philipphofs der sich an dieser Stelle befand. Der Luftschutzkeller des Hofes galt als besonders sicher, wurde aber zur Todesfalle in der über 200 Menschen den Tod fanden. Aus Respekt vor den Opfern, die bis heute unter dem Platz begraben liegen, wurde dieser nicht mehr bebaut. Eine schlichte Grünanlage markierte den einstigen Standort des Philipphofes, der nun zum Albertinaplatz gerechnet wurde; die umliegenden Häuser behielten ihre alten Adressen. Das von der Wiener Stadtverwaltung bei Alfred Hrdlicka in Auftrag gegebene „Mahnmal gegen Krieg und Faschismus“ wurde unter heftigen Diskussionen über die von Bürgermeister Helmut Zilk vertretene Standortwahl 1988 an der Stelle des Philipphofes errichtet.

Wann war der Zweite Weltkrieg zu Ende?

Am 8. Mai 1945 endet auf europäischem Boden der Zweite Weltkrieg

Im Pazifik endete der Zweite Weltkrieg am 2. 9. 1945.

15.5.1955 Staatsvertrag

Warum 26.10 Nationalfeiertag -> Am 15. Mai 1955 war der Staatsvertrag unterzeichnet worden, der Österreichs staatliche Souveränität wiederherstellte. Dieser Vertrag musste von allen Signatarstaaten (Frankreich, Großbritannien, Sowjetunion und Vereinigte Staaten) ratifiziert werden, die letzte Ratifizierungsurkunde wurde von Frankreich am 27. Juli 1955 im sowjetischen Außenministerium in Moskau, dem Aufbewahrungsort des Originals des österreichischen Staatsvertrages, hinterlegt. Damit begann die vertraglich vereinbarte Frist von 90 Tagen, in der die Besatzungstruppen Österreich zu verlassen hatten. Der 25. Oktober 1955 war der letzte Tag dieser 90-Tage-Frist. Der letzte sowjetische Soldat hatte Österreich nachweislich schon am 19. September um 20 Uhr verlassen. Bis heute hält sich aber die Legende vom letzten russischen Besatzungssoldaten, der Österreich am 25. Oktober verlassen haben soll. Der 26. Oktober 1955 war somit der erste Tag, an dem laut Zusicherung im Staatsvertrag keine fremden Truppen mehr auf österreichischem Hoheitsgebiet stehen durften. An diesem Tag beschloss der österreichische Nationalrat in Form eines Verfassungsgesetzes rückwirkend ab null Uhr die immerwährende Neutralität.